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Wahlforum zur Landtagswahl in Sachsen im Stadtteilhaus

Am 05.08.2024 luden die Landeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit der VHS Leipzig und in Kooperation mit dem QM Leipziger Osten zum Wahlforum ein. Die Kandidatinnen und Kandidaten, die sich zur Landtagswahl im hiesigen Wahlkreis aufstellen, stellten sich dabei den Fragen der Moderatoren und des Publikums. Auf dem Podium saßen Irena Rudolph-Kokot (SPD), Uwe Fiedler (Linke), Holger Gasse (CDU), Ulrike Gebhardt (Grüne), Daniel Eich (FDP), Holger Hentschel (AfD) sowie Regina Kästner (BSW) in Vertretung für Michael Chelius.

Wie die  Moderatoren des Wahlforums erklärten, erfolgte die Zusammensetzung des Podiums nach dem gesetzlich vorgegebenen Prinzip der abgestuften Chancengleichheit. Dieses Prinzip bedeutet vereinfacht, dass Wahlkandidaten und -kandidatinnen von Parteien eingeladen wurden, die Chancen haben, die 5% Hürde zu überwinden und damit in den Landtag einziehen können.

Die Veranstaltung gliederte sich in drei Themenblöcke, die unter den Schlagworten Demokratie, Daseinsvorsorge und Zukunft zusammengefasst werden konnten. Jeder Block beinhaltete sowohl vorbereitete Fragen seitens der Moderatoren an die Kandidatinnen und Kandidaten als auch eine offene Fragerunde aus dem Publikum. Dabei wurde auf strenge Zeitlimitierung geachtet, damit alle zu Wort kamen. Auch das Abschweifen seitens mancher Kandidaten und Kandidatinnen von der eigentlichen Frage wurde so gut es ging unterbunden. Dasselbe betraf diejenigen aus dem Publikum, die das Wahlforum zur Darlegung persönlicher Sichtweisen oder Konflikte mit einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten nutzen wollten.

Inhaltlich vertraten die Kandidaten und Kandidatinnen mehrheitlich die jeweiligen Parteilinien. Das Thema bezahlbares Wohnen tauchte immer als Fixpunkt auf. Alle Podiumsmitglieder sahen definitiv Handlungsbedarf, die Beurteilung der Ursachen und daraus erfolgende Lösungsansätze reichten von Enteignung bis kompromisslosem Schutz des Eigentums verbunden mit Bürokratieabbau. Auch die Themen Integration und Fachkräftegewinnung wurden heiß diskutiert. Insgesamt erlaubten die knappen Zeitvorgaben keine differenzierten Antworten, es empfiehlt sich doch ein Blick in die Wahlprogramme.

Die zwei Stunden waren sportlich gefüllt und am Ende erfolgten auch noch Rededuelle zwischen den Kandidatinnen und Kandidaten. Dies lockerte die Stimmung noch einmal auf. Kritisch ist anzumerken, dass sich bei dieser Art der Veranstaltungen eher eloquente Rednerinnen und Redner durchsetzen als Inhalte.

Rundgang: Unser Stadtteil – barrierearm?!

Wie barrierearm ist der Leipziger Osten eigentlich? Welche Stolperfallen und Barrieren begegnen uns auf unserem täglichen Weg zum Bäcker, zur Straßenbahn oder zum Café um die Ecke? Dieser Frage sind wir am 25.07. bei unserem Rundgang „Unser Stadtteil – barrierearm?!“ nachgegangen.

Zusammen mit dem Behindertenverband Leipzig e. V. hat das Quartiersmanagement Leipziger Osten dazu eingeladen, gemeinsam die Barrieren im Stadtteil zu erkunden. Rund 20 Teilnehmer*innen sind dieser Einladung gefolgt, eine bunte Mischung aus Vertreter*innen des Behindertenverbandes und des Blinden- und Sehbehindertenverbandes (BSVS) sowie interessierten Anwohner*innen. Auch der Fußverkehrsbeauftragte der Stadt Leipzig, Friedemann Goerl, nahm an der Veranstaltung teil, nahm Hinweise auf und gab Inputs aus der Stadtverwaltung. Los ging’s am Stadtteilteilhaus in der Wurzner Str. 70. Nach der Begrüßung und einer kurzen Vorstellungsrunde schauten wir uns den Campus der Quartiersschule Ihmelsstraße genauer an. Hier fielen die Rampe, die zum Eingang des Stadtteilhauses führt, und die farbliche Markierung der Treppenstufenkanten positiv auf. Gleichzeitig wurde auch angemerkt, dass die Leitstreifen, die zu den Eingängen zum Stadtteilhaus führen, fehlen und das Gebäude somit schwer für Leute mit Seheinschränkungen zugänglich ist. Besonders spannend und erkenntnisreich waren die Inputs der blinden und sehbehinderten Teilnehmer*innen und der Rollstuhlfahrer*innen, da diese auf zahlreiche Stellen und Barrieren auf dem Weg aufmerksam machten und die Vor- und Nachteile verschiedener Maßnahmen diskutierten.

Weiter ging es über die Ihmelsstraße zur Haltestelle Wiebelstraße. Auch die Haltestelle stellte sich als Beispiel für gut umgesetzte Maßnahmen heraus. Die Haltestelle ist so gebaut, dass ein Leitstreifen zur ersten Tür der Bahn führt, die auditive Informationen zur Linie der Straßenbahn gibt. Durch den Fahrradweg zwischen Haltestelle und Bahngleisen sei die Haltestelle dennoch risikobehaftet, da die Fahrradfahrenden oft auch beim Einfahren der Straßenbahn nicht stehen bleiben oder langsamer fahren. Auf dem Weg zeigten sich damit nicht nur bauliche Barrieren wie fehlende Aufmerksamkeitsfelder (z.B. um auf abgesenkte Bordsteine hinzuweisen) oder Ampeln ohne Blindensignale sondern auch zahlreiche Möglichkeiten, sich im Alltag umsichtiger zu verhalten und selbst zu mehr Barrierefreiheit beizutragen. Dazu zählen neben rücksichtsvollem Fahrrad- und Autofahren das platzsparende Abstellen von Mülltonnen und Fahrrädern auf dem Gehweg. Diese versperren oft den Gehweg, wodurch man vor allem mit Rollstuhl nicht mehr vorbeikomme.

Die Teilnehmer*innen, die die mitgebrachten Rollstühle und Simulationsbrillen und Langstöcke fleißig ausprobierten, konnten so einmal erleben, wie umständlich es sein kann, wenn das Leihfahrrad mitten auf dem Weg abgestellt ist und man deshalb die Straßenseite wechseln muss. Auf dem Weg war außerdem noch Zeit für Austausch und Erfahrungsberichte. So erzählten eine Rollstuhlfahrerin und eine blinde Frau aus ihrem Leben und auch zum Umgang in der Öffentlichkeit:

„Ich habe noch einen Sehrest, aber ich bin immer dankbar für jeden Hinweis auf Hindernisse. Aber wenn ich angesprochen werde, bin ich auch immer vorsichtig, weil ich nicht alle Gesichter erkenne. Ich würde mir auch nicht wünschen, dass jemand mich ungefragt berührt und führt.“

Nach der letzten und hindernisreichsten Etappe auf der Eisenbahnstraße kamen wir im Garten der Eisenbahnstraße 66 an, wo wir den zweistündigen Rundgang mit erfrischenden Getränken und Snacks ausklingen ließen.

Wir danken dem Behindertenverband für die schöne Zusammenarbeit, den Vertreter*innen des Behindertenverbandes und des BSVS für die Inputs und allen Teilnehmenden für den spannenden Austausch! Wir freuen uns, Sie und euch bei der nächsten Veranstaltung wiederzusehen.

Weitere Informationen zum Thema Barrierefreiheit und Mobilität finden Sie hier:

Parkfest Sellerhausen

Am 16.06. fand das alljährliche Park- und Stadtteilfest an der Emmauskirche statt, das vom Bürgerverein Sellerhausen-Stünz organisiert wird. Wie jedes Jahr lockte es Besucher*innen von jung bis alt an, denen allerhand geboten wurde. Neben Bastel- und Malangeboten, einem Spielmobil, einem Kinderflohmarkt und der Tombola gab es einen Kuchenverkauf mit zahlreichen Leckereien, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen. Außerdem konnten Bildtafeln zum Glockenjubiläum in der Kirche bewundert werden und wie jedes Jahr der Kirchturm bestiegen werden. Wenn man vom Kuchen essen, tanzen und spielen mal eine Verschnaufpause brauchte, konnte man sich beim Quartiersmanagement, das ebenfalls mit einem Stand vertreten war, über aktuelle Entwicklungen im Stadtteil informieren. Ausgerüstet mit einem Koffer voller Infomaterialien stand das Quartiersmanagement allen Besucher*innen Rede und Antwort, die Fragen zum Stadtteil hatten. Am Stand informierten sich einige Besucher*innen über die Freizeit-, Bildungs- und Beratungsangebote im Stadtteil, die in einer Broschüre zusammengefasst sind. Außerdem wurde sich über den Kinderstadtplan „Innerer Osten“ und den Parkbogen Ost ausgetauscht, dessen Teilabschnitt von der Emmauskirche nur einen Katzensprung entfernt ist. Insgesamt war es ein rundum gelungenes Fest, das Quartiersmanagement freut sich schon aufs nächste Jahr!

Neustädter Frühstück am 16.06.2024

Am 16.06.2024 veranstaltete der Bürgerverein Neustädter Markt e.V. das 19. Neustädter Frühstück. Vereine, Kirche und Parteien boten an ihren Informationsständen kleine Snacks und Getränke an und kamen so mit den Anwohnern ins Gespräch. Auch das Quartiersmanagement Leipziger Osten war vor Ort und teilte sich mit der Freiwilligenagentur Leipzig einen Stand. Einige Bewohner*innen erkundigten sich nach dem Verbleib der Verschenkekiste und bedauerten deren Verschwinden auf der Eisenbahnstraße. Etliche kannten die Arbeit des Quartiersmanagements und erkundigten sich über aktuelle Beteiligungsformate. Die Infostände wurden durch einige Flohmarktstände und v.a. durch Mitmachangebote für Kinder ergänzt, die das am 01.06.2024 wegen schlechter Wetterprognosen ausgefallene Kinderfest nachfeierten. Die musikalische Umrahmung übernahm Jörg Werner, der mit einem Grammophon und alten Schellackplatten auch einen Blickfang bot. Nicht zu vergessen die Band Lipsi Tight, die mit Klassikern aus den 20- und 30er Jahren dafür sorgte, dass alle Anwesenden beschwingt durch das Fest liefen. Auch das Wetter spielte mit, womit das Neustädter Frühstück eine rundum gelungene Veranstaltung für alle Anwesenden wurde.

Bustour in den grünen Osten

Über 50 Menschen nahmen am 14.06.2024 das Angebot wahr, den grünen Osten per roten Doppeldeckerbus zu entdecken, darunter auch Menschen mit Gehbehinderung. Die Tour startete um 15 Uhr am Kino der Jugend zu einer Expedition, die uns bis nach Taucha führen sollte. Zunächst gab es eine „faule“ Station, bei der ein Vertreter der Verbraucherzentrale Sachsen zu uns in den Bus stieg und die Projekte des Klimabüros vorstellte, die z.B. die kostenlose Ausleihe eines Lastenrades aber auch Beratungen zu Themen wie Balkonkraftwerk umfasst. Er schloss mit der Einladung an die Anwesenden, sich zu Klimacoaches ausbilden zu lassen. Dann nahmen wir mit offenem Verdeck Kurs in Richtung Engelsdorf, wo die Gruppe geteilt und durch den fantastischen Salvia-Bildungsgarten geführt wurde, Kirschen naschen und in die Möglichkeiten des barrierefreien Gärtnerns eingeführt wurden. Weiter ging es nach Taucha, wo wir die weiten Ländereien der Kooperative Landwirtschaft (KoLa) mit ihren artenreichen Blühstreifen bewundern konnten. Der Moderator der Bustour sowie ein KoLa-Mitglied der ersten Stunde stellten das Großprojekt vor und die Kooperative lud uns ein kräftig im Erdbeerfeld die schmackhaften Früchte zu ernten. Weiter ging es auf das Schloß Taucha, wo der Geschichtsverein das kleine Museum für uns öffnete und die Genese des Schlosses in jüngster Zeit nahebrachte. Danach stellte sich die Energieinitiative Taucha vor und präsentierte die Möglichkeiten sich zusammenzuschließen, um möglichst unabhängig von großen Anbietern in der Produktion vor Strom zu werden. Den krönenden Abschluß bildete eine von Michael Berninger geführte Tour durch den Mariannenpark, auf der er der Gruppe historische aber auch gartenplanerische Aspekte der Parkgestaltung nahebrachte. Pünktlich um 20 Uhr konnten dann diejenigen, die durch die letzten 5h noch nicht erschöpft waren, das Konzert des Chors im Kino der Jugend genießen, wo sich auch schon weitere am Konzert interessierte Menschen eingefunden hatten. Die Teilnehmer zeigten sich begeistert und nicht wenige verabredeten sich dazu auf alle Fälle bei der nächsten grünen Tour wieder mit dabei zu sein.

Eröffnung Campus und Sommerfest

Am 10. Juni dieses Jahres war es endlich so weit. Der Quartiersschulcampus an der Ihmelsstraße wurde offiziell durch die Bürgermeister Jung und Felthaus eröffnet. Ein famoses Essensbuffet der Schüler*innen, musikalisches Rahmenprogramm der Musikschule, Gedichte und Gedanken von Lernenden rundeten den frühen Nachmittag ab. Nach den Reden der Schulleiterin und des Schulleiters wurden Gäste auf dem Campus von vielfältigen Mitmachangeboten und tollen Infoständen und selbstredend, Kuchen- und Essensständen begrüßt. Interessierten waren die Türen zu Lern- und Aufenthaltsräumen geöffnet, viele Menschen nutzten die Gelegenheit sich den tollen Neubau beider Schulen und die Sanierung des Altbaus als Verbindungselement beider Schulen anzuschauen.  Jetzt endlich ist es so weit, ab sofort werden die Feste am Standort im fertigen Bau gefeiert wie sie fallen. Es war ein wunderbares, gelungenes Sommerfest am Campus – wir freuen uns auf Weitere!

Wir beim Ostwache – Sommerfest

Als die Ostwache am frühen Nachmittag ihre Tore für die Nachbarschaft öffnete, machte das Wetter dem Namen „Sommerfest“ alle Ehre. Jung und Alt strömten herbei, um sich das beständig wachsende Angebot des soziokulturellen Zentrums in Anger-Crottendorf anzusehen. Livemusik, ein reichhaltiges Kuchenbuffet und eine Hüpfburg sorgten für festlich ausgelassene Stimmung. Am Nachbarschaftstisch konnten Visionen für den Stadtteil diskutiert und festgehalten werden, während auf dem Flohmarkt alle Schnäppchenjäger*innen auf ihre Kosten kamen. Im weitläufigen Hinterhof begrüßten das Radsfatz und die frisch eingezogene Verschenkekiste alle Fahrradverrückten und Verschenkefreudigen. Auch das Quartiersmanagement Leipziger Osten war mit einem Infostand vertreten, stellte sich vor und kam mit allen Interessierten über den Parkbogen Ost, die grüne Bustour durch den Leipziger Osten und weitere aktuelle Themen im Stadtteil ins Gespräch. Ein reichhaltiges Angebot an Flyern und Broschüren stand zur Mitnahme bereit. Als es später kurz zu tröpfeln begann, wurden diese in Windeseile in Sicherheit gebracht und kurze Zeit später wieder ausgelegt, als das Grummeln in der Ferne sein Versprechen auf ein Gewitter mit richtigem Regenguss nicht einlösen konnte. Alles in allem ein gelungenes Fest mit vielen schönen Gesprächen, das die Hoffnung auf eine langfristige Nutzung des Standorts weiter nährte.

Beteiligung zum Stadtplatzprogramm

Im Vorfeld der Bürgerbeteiligung zur Gestaltung der Fläche am Rabet wurde vom QM Leipziger Osten über die sozialen Medien, Verteiler und Webseite zum Termin informiert und eingeladen. Zusätzlich wurden die Hausbriefkästen der näheren Umgebung der Fläche beflyert oder – wenn man nicht an die Briefkästen gelangen konnte – die Information an die Haustüren geklebt. Gleichfalls auch in die Haltestellen der Straßenbahn rund um das Gebiet.

Die Informationen, die in der Straße (Haltestellen und Läden) ausgehangen wurden, waren mehrsprachig – deutsch, arabisch, ukrainisch, englisch und türkisch.

Am Veranstaltungstag wurden von uns große Schautafeln auf Pinnwände aufgehängt, die das Gebiet zeigten sowie Beispiele von Gestaltungselementen und Platzgestaltungen. Hier konnten sich die Interessierten Anregungen holen und in Textfelder eigene Ideen und Anregungen verschriftlichen, mit Klebepunkten Ideen und Elemente werten. Auch was man sich nicht auf dem Platz vorstellen kann wurde abgefragt. Weitere Schautafeln dienten als Informationsquellen, auf denen die Ziele des Stadtplatzprogrammes und die Entwicklung dahin dargestellt wurden.

Insgesamt stand das Team des QM Leipziger Osten und Mitarbeiter der beteiligten Ämter den Bürgern von 15 bis 18 Uhr vor Ort für Nachfragen und Beratung zur Verfügung. Diese Zeit wurde ausgewählt, da erfahrungsgemäß viele Menschen unterwegs sind, die das Rabet als Freizeitraum nutzen, auf der Eisenbahnstraße einkaufen gehen oder sich auf dem Weg von der Arbeit nach Hause befinden.

Die Gruppe derjenigen, die das Angebot zu Beteiligung nutzten, war bunt gemischt. Familien bildeten eine Hauptgruppe, eine andere bestand aus eher jüngeren Menschen. Zudem schauten auch engagierte Bürger vorbei und brachten sich ein, welche sich selbst innerhalb von Vereinen nachbarschaftlich und kulturell in diesem Gebiet mit ihrer Arbeit einbringen.

Die gesammelten Ideen werden nun ausgewertet, nach Häufigkeit gewichtet und auf deren Grundlage ein Gestaltungskonzept entwickelt. Dieses wird in einem nächsten Schritt wieder der Öffentlichkeit vorgestellt werden, um erneut zu einer Beteiligungsveranstaltung einzuladen. Über diese Online-Beteiligung informieren wir an dieser Stelle.

Im vierten Quartal 2025 könnte – wenn alles wie geplant klappt – eine neu gestaltete Aufenthalts- und Begegnungsstätte den Bürgern zur Verfügung stehen.

Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl

Am 22.04.2024 fand ab 18 Uhr im Stadtteilhaus das Wahlforum Leipziger Osten statt. Die VHS hatte in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Leipziger Osten die Stadtratswahlkandidaten der aktuell im Stadtrat vertretenen Parteien eingeladen, sich den Fragen aus dem Quartier zu stellen. Auf dem Podium saßen mit Beate Ehms (Die Linke), Tobias Peter (Grünen) und Heiko Oswald (SPD) aktuell amtierende Stadträte, die sich wieder zur Wahl aufstellen lassen. Mit Julian Schröder (CDU) und Jörg Winkler (FDP) bewerben sich zwei Kandidaten zum ersten Mal auf einen Platz im Stadtrat.

Die Themen Wohnen, Verkehr sowie Klima bildeten den Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Antworten der Kandidat*innen auf die Frage nach der Perspektiven in der Verkehrsentwicklung bewegten sich im Spektrum zwischen neue Angebote schaffen (weiterer Ausbau des ÖPNV, sicherer Radwegverbindungen und Fußgängerwege) über Restriktionen (MIV zurückdrängen durch Autospurenreduzierung zugunsten von Radwegen) bis hin zu der Meinung, dass eine dogmatische Aufteilung des Straßenraumes nicht unterstützenswert sei. Die „Neulinge“ wiesen auf die bisherigen Versäumnisse in der Verkehrsplanung seitens des amtierenden Stadtrates hin, die amtierenden Stadträte konterten mit den wahrnehmbaren Verbesserungen im Straßenverkehr v.a. im Bereich Radverkehr. Die Argumentationslinie verlief auch zwischen den Bedürfnissen derjenigen, die im Leipziger Osten tatsächlich wohnen und die verhältnismäßig wenig PKW besitzen und denjenigen, die in den Stadtteil wegen der Arbeit, Besorgungen etc. pendeln. Einig war man sich in der Einschätzung, dass die Anbindung der Außenbezirke mittels ÖPNV und Radverbindungen verbesserungswürdig sei, auch Überlegungen zur Parkraumbewirtschaftung standen im Raum.

Das nächste Thema drehte sich um Ordnung und Sauberkeit. Alle waren sich einig, dass der Vermüllungsgrad zugenommen hat. Hier reichten die Vorschläge über die Erhöhung des Budgets der Straßenreinigung für ihr Papierkorbkonzept bis hin zu einer radikaleren Umsetzung des Zero-Waste Ansatzes durch Mehrweggeschirr und Verpackungssteuern. Beim Thema Sicherheit setzen alle auf bürgernahe Ordnungskräfte, Ausweitung von Präventionsmaßnahmen und viel Kommunikation mit den Anwohnern. Die mediale Inszenierung v.a. der Eisenbahnstraße wurde als ein Teilproblem wahrgenommen und die Errichtung eines finanziell gut gefüllten Aktionsfonds zur Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Situation rund um das Rabet wurde bereits auf den Weg gebracht.

Beim Thema Wohnen wurde auch immer wieder darauf hingewiesen, dass die kommunale Politik allein die Probleme wie Spekulation, ausufernder (und stark verteuernde) Bauvorschriften, explodierende Kaltmieten aufgrund Gewinnerzielungsabsichten von Konzernen nicht lösen kann. Trotzdem wurden einige Lösungsvorschläge dargeboten, die von Mietendeckel wie in Berlin bis hin zur Errichtung von neuen Großraumsiedelungen auf der grünen Wiese reichten. Dabei spielen aber auch klimaschutztechnische Überlegungen eine Rolle, die sich erwärmende Stadt braucht, Grünflächen, Luftschneisen, Versickerungsflächen – eine Teillösung dazu wurde in der Bebauung bereits versiegelter Flächen gesehen. 

Das Publikum, was in der zweiten Stunde der Veranstaltung seine Fragen stellen konnte, beschäftigte sich offensichtlich auch mit den Auswirkungen des Klimawandels in der Stadt. Gefragt wurde nach Konzepten zu Bewässerung der Stadtbäume in Trockenperioden, weiteren Verschattungsperspektiven, begrünten Dächern oder auch Hausbegrünungen. Hier wurde eher auf die bereits angestoßenen oder sich in Umsetzung befindlichen Projekte wie 1000 Neupflanzungen im Jahr und Eigeninitiative (Leipzig gießt) verwiesen aber auch das seitens der Verwaltung erstellte Bewässerungskonzept erwähnt, welches mehr Brunnen, Wasserentnahmestellen und Grünflächenausweisung vorsieht.

Eine interessante Frage aus dem Publikum betraf die Verbindlichkeit von Stadtratsbeschlüssen. Man wollte wissen, wie der Stadtrat sicherstellt, dass Stadtratsbeschlüsse von der Verwaltung auch umgesetzt werden. Hier zeigten sich die Mühen der Ebene, aber auch, wie Demokratie funktioniert. Druck von der Anwohnerschaft und Dranbleiben seitens der ehrenamtlich arbeitenden Stadträte an den jeweiligen Themen verhelfen zur tatsächlichen Umsetzung der Beschlüsse. Demokratie ist keine Dienstleistung, die es seitens der Bürger zu delegieren gilt, sondern ein immerwährender Prozess, der eine aktive Zivilgesellschaft benötigt. Hier erfolgte auch noch Hinweis, dass ein Stadtrat eine gesamtstädtische Perspektive einnimmt, die Stadtratssitze und damit das Augenmerk auf die einzelnen Stadtteile aber nicht gleichmäßig verteilt sind. Dies kann nur über eine ausgewogene Wahlbeteiligung in allen Stadtteilen erfolgen, der Leipziger Osten hat eine relativ niedrige Wahlbeteiligung. Die hiesige Bevölkerung stellt sich somit aktiv schlechter als die Bewohner manch anderer Stadtteile. Am 09. Juni wäre die Gelegenheit, dies zu ändern.

Frühjahrsputz Leipziger Osten 2024

Nachbarinnen und Nachbarn, die ausgestattet mit leuchtend grünen Müllsäcken und Greifzangen durch die Straßen ziehen – dieses Bild konnte anlässlich des Frühjahrsputzes am 19. und 20. April auch im Leipziger Osten beobachtet werden.

Insgesamt 24 Gruppen hatten sich zum Putzgeschehen angemeldet. Die Mehrheit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ließ sich auch vom schlechten Wetter nicht abschrecken. So konnten die Straßen im Stadtteil von insgesamt 1,04 t Müll befreit werden. Dafür allen Beteiligten ein großes Dankeschön!

Der Frühjahrsputz ist eine jährliche von der Stadt Leipzig organisierte Aktion, bei sich Nachbarinnen und Nachbarn an der Säuberung der öffentlichen Flächen beteiligen können. Die Koordination der Sammelpunkte im Stadtteil und des Verleihs der Hilfsmittel übernahm das Quartiersmanagement Leipziger Osten in enger Absprache mit der Stadtreinigung Leipzig.

Wer außerhalb der stadtweiten Frühjahrsputzaktion Lust hat, aktiv zu werden, kann auch unterjährig individuelle Müllsammeleinsätze bei der Stadtreinigung Leipzig anmelden unter oder Schmutzecken im städtischen Mängelmelder vermerken: Mängelmelder Stadt Leipzig | Beteiligungsportal Stadt Leipzig (sachsen.de)

2024 – Quartiersmanagement Leipziger Osten

Das Quartiersmanagement Leipziger Osten wird durch das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung beauftragt und aus dem Bund-Länder-Programm "Sozialer Zusammenhalt - Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten (SZP)" gefördert, der Projektträger ist CivixX – Werkstatt für Zivilgesellschaft.