Tag: Stadtteil

Stadtteilrundgang

Pünktlich eine Viertelstunde vor Beginn unseres Stadtteilrundgangs zum Thema Nachhaltigkeit im Leipziger Osten schlugen die ersten Regentropfen an die Fenster unseres Büros. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr: Der Kaffee war gekocht, das Lastenrad gepackt und die Route bis ins letzte Detail geplant. Doch unsere Sorgen, dass das schlechte Wetter die Teilnehmenden fernhalten würde, blieb unbegründet. Um 16 Uhr hatte sich vor dem Stadtteilhaus eine ansehnliche Gruppe, ausgestattet mit Regenjacken und Schirmen versammelt. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung unserer Mitorganisator*innen vom Klimabüro gab es nur wenige Meter weiter an der Rietzschkeaue den ersten Input zur Funktion der Grünfläche im Hinblick auf Artenvielfalt und als Überflutungsgebiet. Nachdem es der Tross unbeschadet über die große Kreuzung am Torgauer Platz geschafft hatte, erreichten wir unsere zweite Station: Die Verschenkekiste. Uns wurde etwas über die Geschichte und Ziele des gleichnamigen Vereins erzählt, der hinter dem Umsonst-Laden auf der Eisenbahnstraße steckt, bevor wir uns im Laden umschauen und bedienen konnten. Anschließend verließen wir den Trubel der Eisenbahnstraße und gelangten in die ruhigere Hildegardstraße, in die durch das Pilotprojekt des Superblocks Leipzig e.V. zusätzliche Ruhe eingekehrt ist. Nach der Vorstellung des Projekts, das durch die Einrichtung einer Diagonalsperre und der Aufstellung einiger Hochbeete und weiteren Straßenmobiliars den Durchgangsverkehr im Quartier verringern und die Lebensqualität steigern soll, wurde uns von Herrn Lindhorst (Abteilungsleiter der Verkehrsbehörde) das neue Verkehrskonzept für den Bereich nördlich der Eisenbahnstraße vorgestellt. Dieses wurde auch just an diesem Tag veröffentlicht. Weiter ging es in der Ludwigstraße, wo sich im aus dem Winterschlaf erwachenden Gemeinschaftsgarten der Querbeet e.V. vorstellte und einlud in Zukunft vorbeizukommen, mitzugärtnern und etwas über die heimische Pflanzenwelt zu lernen. Zurück auf der Eisenbahnstraße stellte sich uns der Ernährungsrat vor, der zwar stadtweit agiert, aber ab sofort auch verstärkt im Leipziger Osten das Thema „gute Ernährung für alle“ angehen möchte. Nach knappen zwei Stunden endete unser Rundgang schließlich im Klimabüro der Verbraucherzentrale Sachsen in der Elisabethstraße. Nach der Vorstellung ihrer aktuellen Projekte und Angebote für den Stadtteil präsentierte uns das Team ihr Klimarad, auf dem Freiwillige durch kräftiges Strampeln Strom für einen Mixer erzeugen, und so die erschöpfte Gruppe mit leckeren Smoothies stärken konnten.

Wir bedanken uns bei allen Initiativen, die sich vorgestellt haben, sowie bei allen Teilnehmenden und hoffen Sie und euch bei unseren nächsten Veranstaltungen wiederzusehen.

Fachtag „Öffnung von Schule – Stadtteil als Bildungsraum neu denken und gestalten.“

am 11. September 2023 trafen sich rund 100 Personen aus Leipziger Schulleitungen, Politik und Stadtverwaltung, Mitarbeitende des Amtes für Schule, des LaSuB sowie interessierte pädagogische Mitarbeiter*innen im neugebauten Stadtteilhaus am Campus Ihmelsstraße, um gemeinsam das Thema Öffnung von Schulen in Leipzig zu denken und zu diskutieren. Dabei sollten neben Themen wie Schulhoföffnung, insbesondere die Ausweitung von Schule hin zu einem lebenslangen Lernort für alle Bewohner*innen des jeweiligen Stadtteils eine Rolle spielen. 

Bürgermeisterin Vicki Felthaus eröffnete den Fachtag und betonte dabei die Notwendigkeit, Öffnungsprozesse gemeinsam zu gestalten und Erfolge und Hindernisse offen zu diskutieren und abzuwägen.

Insgesamt drei Impulsvorträge standen zu Beginn der Veranstaltung und gaben den wissenschaftlichen Stand zur Öffnung aus städtebaulicher, sozialräumlicher und pädagogischer Sicht wieder. Auch die Ergebnisse der Montag Stiftung zur Untersuchung der Wirksamkeit von Campusmanagement als unverzichtbares Element, um diese Öffnung erfolgreich zu gestalten, wurden vorgestellt.

Hier finden Sie die jeweilige Präsentation:

Nach der gemeinsamen Mittagspause wurde es praktisch: Die Schulleitung und das Campusmanagement des Campus Rütli stellten ihr Konzept und ihre Erfahrungen vor, welche sie seit der Gründung 2007 gesammelt haben. Unter dem Leitgedanken „Kein Kind, kein Jugendlicher, keine Jugendliche geht verloren“ verfolgen sie das Ziel, ein umfassendes und integriertes Bildungs- und Sozialisationsangebot zu schaffen, um Kindern und Jugendlichen ein gesundes Aufwachsen sowie Familien die bestmögliche Förderung ohne Brüche zu ermöglichen.

Anschließend an dieses Berliner Beispiel, welches über viele finanzielle und personelle Ressourcen verfügt, wurde das Leipziger Projekt der RAA „Über Generationen hinweg aktiv lebensbegleitend lernen – Ein Projekt zur Öffnung von Schule in Leipzig Schönefeld“ vorgestellt. Hier wurde deutlich, dass erfolgreiches Arbeiten mit Kindern und Familien in Schule und Stadtteil vor allem durch tragfähige Beziehungsarbeit entsteht. Es brauche Mut und Durchhaltevermögen und den Willen aus (Miss-)erfolgen zu lernen. 

Den abschließenden Teil des Fachtages bildete die Podiumsdiskussion, an welcher neben den Referentinnen der Best-Practise-Beispiele auch die Schulleitungen des Campus Ihmelsstraße, der August-Bebel-Grundschule sowie eine Vertreterin aus der Verwaltung teilnahmen. Nachdem die Podiumsgäste ihre Erfahrungen, Projekte und ersten Schritte im Kontext von Öffnung von Schule vorgestellt hatten, wurde die Diskussion fürs Publikum geöffnet. Themen aus dem Publikum waren beispielsweise durch den KreisElternrat vertreten, dieser bot seine Unterstützung hinsichtlich der  ausbaufähigen Kooperation zwischen weiterführenden Schulen und Berufsschulen an. Darüber hinaus wurde thematisiert, wie für solche Aufgaben notwendige finanzielle und personelle Ressourcen zu stemmen sind. Die Nutzung von Räumlichkeiten an Schulen für Externe ist aktuell Aufgabe der Schulleitungen. Damit erzielte Einnahmen durch Vermietung an Vereine würden aber, so ein Schulleiter, in den großen Topf der Stadt fließen und nicht der Schule zugutekommen. Ein Ansatz, der beispielsweise auch recht einfach als Anreiz genutzt werden könnte, um die Öffnung von Schule in den Stadtteil voranzutreiben.

Wir danken allen Teilnehmenden und unserer Moderatorin Kristin Narr, die diese Veranstaltung zu einem motivierten Auftakt werden lassen haben, um Bildungsräume in Leipzig neu zu denken und aktiv zu gestalten. 

Der Fachtag wurde von den Quartiersmanagements Leipziger Osten und Grünau, dem Referat Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt, sowie dem Projekt “über Generationen hinweg aktiv lebensbegleitend lernen” – ESF-Projekt an der 20. Schule organisiert und in Kooperation mit der August-Bebel-Grundschule und den beiden Schulen an der Quartiersschule Ihmelsstraße durchgeführt.

Viele Informationen zu den Referent*innen und Inhalten des Fachtages finden Sie in dieser zusammengefassten Übersicht

2024 – Quartiersmanagement Leipziger Osten

Das Quartiersmanagement Leipziger Osten wird durch das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung beauftragt und aus dem Bund-Länder-Programm "Sozialer Zusammenhalt - Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten (SZP)" gefördert, der Projektträger ist CivixX – Werkstatt für Zivilgesellschaft.