Über 50 Menschen nahmen am 14.06.2024 das Angebot wahr, den grünen Osten per roten Doppeldeckerbus zu entdecken, darunter auch Menschen mit Gehbehinderung. Die Tour startete um 15 Uhr am Kino der Jugend zu einer Expedition, die uns bis nach Taucha führen sollte. Zunächst gab es eine „faule“ Station, bei der ein Vertreter der Verbraucherzentrale Sachsen zu uns in den Bus stieg und die Projekte des Klimabüros vorstellte, die z.B. die kostenlose Ausleihe eines Lastenrades aber auch Beratungen zu Themen wie Balkonkraftwerk umfasst. Er schloss mit der Einladung an die Anwesenden, sich zu Klimacoaches ausbilden zu lassen. Dann nahmen wir mit offenem Verdeck Kurs in Richtung Engelsdorf, wo die Gruppe geteilt und durch den fantastischen Salvia-Bildungsgarten geführt wurde, Kirschen naschen und in die Möglichkeiten des barrierefreien Gärtnerns eingeführt wurden. Weiter ging es nach Taucha, wo wir die weiten Ländereien der Kooperative Landwirtschaft (KoLa) mit ihren artenreichen Blühstreifen bewundern konnten. Der Moderator der Bustour sowie ein KoLa-Mitglied der ersten Stunde stellten das Großprojekt vor und die Kooperative lud uns ein kräftig im Erdbeerfeld die schmackhaften Früchte zu ernten. Weiter ging es auf das Schloß Taucha, wo der Geschichtsverein das kleine Museum für uns öffnete und die Genese des Schlosses in jüngster Zeit nahebrachte. Danach stellte sich die Energieinitiative Taucha vor und präsentierte die Möglichkeiten sich zusammenzuschließen, um möglichst unabhängig von großen Anbietern in der Produktion vor Strom zu werden. Den krönenden Abschluß bildete eine von Michael Berninger geführte Tour durch den Mariannenpark, auf der er der Gruppe historische aber auch gartenplanerische Aspekte der Parkgestaltung nahebrachte. Pünktlich um 20 Uhr konnten dann diejenigen, die durch die letzten 5h noch nicht erschöpft waren, das Konzert des Chors im Kino der Jugend genießen, wo sich auch schon weitere am Konzert interessierte Menschen eingefunden hatten. Die Teilnehmer zeigten sich begeistert und nicht wenige verabredeten sich dazu auf alle Fälle bei der nächsten grünen Tour wieder mit dabei zu sein.
Am 10. Juni dieses Jahres war es endlich so weit. Der Quartiersschulcampus an der Ihmelsstraße wurde offiziell durch die Bürgermeister Jung und Felthaus eröffnet. Ein famoses Essensbuffet der Schüler*innen, musikalisches Rahmenprogramm der Musikschule, Gedichte und Gedanken von Lernenden rundeten den frühen Nachmittag ab. Nach den Reden der Schulleiterin und des Schulleiters wurden Gäste auf dem Campus von vielfältigen Mitmachangeboten und tollen Infoständen und selbstredend, Kuchen- und Essensständen begrüßt. Interessierten waren die Türen zu Lern- und Aufenthaltsräumen geöffnet, viele Menschen nutzten die Gelegenheit sich den tollen Neubau beider Schulen und die Sanierung des Altbaus als Verbindungselement beider Schulen anzuschauen. Jetzt endlich ist es so weit, ab sofort werden die Feste am Standort im fertigen Bau gefeiert wie sie fallen. Es war ein wunderbares, gelungenes Sommerfest am Campus – wir freuen uns auf Weitere!
am 11. September 2023 trafen sich rund 100 Personen aus Leipziger Schulleitungen, Politik und Stadtverwaltung, Mitarbeitende des Amtes für Schule, des LaSuB sowie interessierte pädagogische Mitarbeiter*innen im neugebauten Stadtteilhaus am Campus Ihmelsstraße, um gemeinsam das Thema Öffnung von Schulen in Leipzig zu denken und zu diskutieren. Dabei sollten neben Themen wie Schulhoföffnung, insbesondere die Ausweitung von Schule hin zu einem lebenslangen Lernort für alle Bewohner*innen des jeweiligen Stadtteils eine Rolle spielen.
Bürgermeisterin Vicki Felthaus eröffnete den Fachtag und betonte dabei die Notwendigkeit, Öffnungsprozesse gemeinsam zu gestalten und Erfolge und Hindernisse offen zu diskutieren und abzuwägen.
Insgesamt drei Impulsvorträge standen zu Beginn der Veranstaltung und gaben den wissenschaftlichen Stand zur Öffnung aus städtebaulicher, sozialräumlicher und pädagogischer Sicht wieder. Auch die Ergebnisse der Montag Stiftung zur Untersuchung der Wirksamkeit von Campusmanagement als unverzichtbares Element, um diese Öffnung erfolgreich zu gestalten, wurden vorgestellt.
Hier finden Sie die jeweilige Präsentation:
- Päivi Kataikko Grigoleit – Bildungslandschaften sind keine Einbahnstraße – über produktive Wechselbeziehungen zwischen Schule und Stadtquartier
- Christine Zinke – Die pädagogische Perspektive auf Bildungslandschaften
- Wiebke Lawrenz – Brauchen lokale Bildungslandschaften ein Campusmanagement?
Nach der gemeinsamen Mittagspause wurde es praktisch: Die Schulleitung und das Campusmanagement des Campus Rütli stellten ihr Konzept und ihre Erfahrungen vor, welche sie seit der Gründung 2007 gesammelt haben. Unter dem Leitgedanken „Kein Kind, kein Jugendlicher, keine Jugendliche geht verloren“ verfolgen sie das Ziel, ein umfassendes und integriertes Bildungs- und Sozialisationsangebot zu schaffen, um Kindern und Jugendlichen ein gesundes Aufwachsen sowie Familien die bestmögliche Förderung ohne Brüche zu ermöglichen.
Anschließend an dieses Berliner Beispiel, welches über viele finanzielle und personelle Ressourcen verfügt, wurde das Leipziger Projekt der RAA „Über Generationen hinweg aktiv lebensbegleitend lernen – Ein Projekt zur Öffnung von Schule in Leipzig Schönefeld“ vorgestellt. Hier wurde deutlich, dass erfolgreiches Arbeiten mit Kindern und Familien in Schule und Stadtteil vor allem durch tragfähige Beziehungsarbeit entsteht. Es brauche Mut und Durchhaltevermögen und den Willen aus (Miss-)erfolgen zu lernen.
Den abschließenden Teil des Fachtages bildete die Podiumsdiskussion, an welcher neben den Referentinnen der Best-Practise-Beispiele auch die Schulleitungen des Campus Ihmelsstraße, der August-Bebel-Grundschule sowie eine Vertreterin aus der Verwaltung teilnahmen. Nachdem die Podiumsgäste ihre Erfahrungen, Projekte und ersten Schritte im Kontext von Öffnung von Schule vorgestellt hatten, wurde die Diskussion fürs Publikum geöffnet. Themen aus dem Publikum waren beispielsweise durch den KreisElternrat vertreten, dieser bot seine Unterstützung hinsichtlich der ausbaufähigen Kooperation zwischen weiterführenden Schulen und Berufsschulen an. Darüber hinaus wurde thematisiert, wie für solche Aufgaben notwendige finanzielle und personelle Ressourcen zu stemmen sind. Die Nutzung von Räumlichkeiten an Schulen für Externe ist aktuell Aufgabe der Schulleitungen. Damit erzielte Einnahmen durch Vermietung an Vereine würden aber, so ein Schulleiter, in den großen Topf der Stadt fließen und nicht der Schule zugutekommen. Ein Ansatz, der beispielsweise auch recht einfach als Anreiz genutzt werden könnte, um die Öffnung von Schule in den Stadtteil voranzutreiben.
Wir danken allen Teilnehmenden und unserer Moderatorin Kristin Narr, die diese Veranstaltung zu einem motivierten Auftakt werden lassen haben, um Bildungsräume in Leipzig neu zu denken und aktiv zu gestalten.
Der Fachtag wurde von den Quartiersmanagements Leipziger Osten und Grünau, dem Referat Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt, sowie dem Projekt “über Generationen hinweg aktiv lebensbegleitend lernen” – ESF-Projekt an der 20. Schule organisiert und in Kooperation mit der August-Bebel-Grundschule und den beiden Schulen an der Quartiersschule Ihmelsstraße durchgeführt.
Viele Informationen zu den Referent*innen und Inhalten des Fachtages finden Sie in dieser zusammengefassten Übersicht.