

Vorläufige Zusammenfassung der Dialogveranstaltung zu Unwohlorten im Stadtteil
Am 25. März fand im Stadtteilhaus auf der Wurzner Straße 70 eine Dialogveranstaltung zu sogenannten “Unwohlorten” statt. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit Vertreterinnen der Stadtreinigung, des Ordnungsamts und engagierten Bürgerinnen Maßnahmen zur Verbesserung bestimmter Ecken im Stadtteil zu entwickeln und städtische und zivilgesellschaftliche Handlungsoptionen vorzustellen.
Nach einer kurzen Einführung wurden die Ziele und der Ablauf der Veranstaltung kurz erläutert. Die Einstimmung der Teilnehmenden erfolgte mit einer interaktiven Umfrage zu den Wahrnehmungen der Teilnehmenden bezüglich Vermüllung und deren Ursachen.
Im ersten inhaltlichen Block gab die Stadtreinigung einen Überblick über die Gebiete mit dem höchsten Vermüllungsgrad im Leipziger Osten, die Art des Mülls sowie die aktuellen Reinigungszyklen. Dabei wurden auch die Kosten und deren Verteilung erläutert. Besondere Aufmerksamkeit galt Projekten wie den Sauberkeitsbotschaftern und den Mülldetektiven, die zur Verbesserung der Stadtsauberkeit beitragen sollen. Interessierte können sich direkt bei der Stadtreinigung für das Sauberkeitsbotschafter-Programm bewerben: Jetzt bewerben.
Danach folgten Beiträge aus der Zivilgesellschaft. Die Initiative “Müllfreiräume Ost” berichtete über ihre Erfahrungen mit gemeinschaftlich organisierten Müllsammelaktionen. Ein weiteres Beispiel stellten die LWB und das Quartiersmanagement Paunsdorf vor, die Gespräche an Müllplätzen führten, Sperrmüllaktionen organisieren und sich für eine bessere Mülltrennung einsetzen.
Herr Kremser als Vertreter des Stadtordnungsdienstes erläuterte die Aufgaben des selbigen, die täglichen Einsatzgebiete und die zur Verfügung stehenden Instrumente, wie den Mängelmelder. Zudem wurde diskutiert, welche Unterstützung aus der Zivilgesellschaft notwendig wäre, um effektiver arbeiten zu können. Themen wie soziale Kontrolle, fehlende Bußgeldverfahren und die Bedeutung von mehr Eigenverantwortung der Anwohnenden wurden beleuchtet.
Zwischen den Inputs wurden Schätzfragen integriert, um das Publikum interaktiv einzubinden, beispielsweise zur Anzahl der genehmigten Büchertauschschränke in Sachsen oder der Anzahl privat organisierten Clean-Ups.
Abschließend wurden weitere Positivbeispiele vorgestellt, darunter das Mehrweggesetz sowie die Verpackungssteuer in Tübingen, die als mögliche Vorbilder für lokale Maßnahmen dienen könnten. In der letzten Phase der Veranstaltung wurden alle gesammelten Ideen systematisch auf einem padlet dokumentiert und Verabredungen für zukünftige Maßnahmen getroffen.
Ergebnisse und Lösungsansätze Die Diskussionen zeigten, dass es insbesondere in bestimmten Bereichen des Stadtteils Handlungsbedarf gibt. Neben Sperrmüllablagerungen, Hundekot und Gewerbemüll wurde auch das Thema Vermüllung durch Drogenkonsum angesprochen. Kontakte für die Beseitigung oder auch Unterstützung für Hilfebedürftige sind im padlet festgehalten.
Gemeinsam wurden verschiedene Lösungsansätze besprochen, darunter:
- Gewerbe müssten stärker auf die Einhaltung der Pflicht kontrolliert werden, Mülleimer an ihren Geschäften anzubringen
- Die Verpackungssteuer wurde als einer wichtigsten Handlungsoption gesehen. Hier ist die Stadt Leipzig aktuell in der Prüfung
- Einrichtung zusätzlicher Mülleimer und Sensibilisierungskampagnen für eine saubere Umgebung,
- Prüfung der künstlerischen Gestaltung von Mülleimern, um das Wegwerfen “spielerisch” anzuleiten,
- Förderung von nachbarschaftlichem Engagement und Patenschaften für bestimmte Orte,
- Transparenz über die städtischen Straßenreinigungsgebühren, um hierdurch ggf. die soziale Kontrolle zu erhöhen
Die Veranstaltung endete mit einer Einladung zum gemeinsamen Frühjahrsputz und dem Hinweis auf die Folgeveranstaltung Unwohlorte II, welches sich speziell mit dem Sicherheitsgefühl von vulnerablen Gruppen im Stadtteil auseinandersetzen wird. Die Teilnehmenden konnten ihre Eindrücke zu den “Unwohlorten” mithilfe einer Farbcode-Karte festhalten. Diese Veranstaltung ist für den 18. November 2025 geplant.
Fazit Die Veranstaltung bot einen offenen Austausch zwischen Bürgerinnen und Stadtvertreterinnen und lieferte wertvolle Ansätze zur Verbesserung des Stadtteils. Die gesammelten Ideen werden nun weiter geprüft und sollen nach Möglichkeit in konkrete Maßnahmen überführt werden.
Vielen Dank an alle Beteiligten für ihre wertvollen Beiträge!